Wenn ja, sind Sie Ihrer Konkurrenz wahrscheinlich voraus. Aber es ist leichter, Veränderungen zu planen als sie tatsächlich umzusetzen. Sie wären nicht die einzigen, die noch kein Produkt oder keine Dienstleistung in die Kreislaufwirtschaft überführt haben.
Es geht um eine Billionen-Dollar-Chance und um die größten Herausforderungen der Menschheit
Tendenziell sind Kunden eher bereit, für Produkte und Marken, mit denen sie sich identifizieren können, einen Aufpreis zu zahlen. Und staatliche Stellen verschärfen im Zuge der von der UN für 2030 gesteckten Ziele für eine nachhaltige Entwicklung die gesetzlichen Regelungen, um schädliche Auswirkungen der Linearwirtschaft zu reduzieren.
Auf die Verbraucherwünsche transparent zu reagieren, ist dringend geboten. Es ist aber auch eine einmalige Gelegenheit.
Schon in der Konzeptions- oder Designphase sollte man die gesamte Lebensdauer eines erfolgreichen Kreislaufprodukts im Auge haben.
Dann müssen die Design-, Produktions- und After-Sales-Prozesse neu konzipiert werden. Dazu ist eine Vernetzung der verschiedenen Akteure und Abteilungen während der gesamten Entwicklungsphase erforderlich. Zum Beispiel Business Development mit F&E. Wenn Sie das hinkriegen, wird Ihr Unternehmen daraus Kapital schlagen.
Nehmen wir an, Sie haben ein Produkt entworfen, das Sie an Endkunden vermieten. Bei so einem Geschäftsmodell zahlt sich Ihre Investition umso mehr aus, je länger das Produkt und die Materialien in Gebrauch sind.
Je nach seiner Lebensdauer kann Ihr Produkt den Besitzer auch mehrmals wechseln. Da Ihr Unternehmen aber die ganze Zeit Eigentümer des Produkts bleibt, kann es, wenn die Nutzungsdauer dann doch beendet ist, das Restmaterial oder die Komponenten noch zu Geld machen.
Das Konzept der Kreislaufwirtschaft basiert auf mehreren Lehrmeinungen: Biomimikry, Industrielle Ökologie, Natural Capitalism, dem System der Blue Economy. Hier erfahren Sie mehr zu diesen Themen: www.ellenmacarthurfoundation.org.
Um Strategien in die Tat umzusetzen, benötigt man die passenden Werkzeuge und Hilfsmittel.
In der Praxis kann sich die Verwirklichung der Kreislaufwirtschaft für Ihr Unternehmen als schwierig erweisen. Sie sollten versuchen, ein System zu konzipieren, nicht ein Produkt. Dabei kann Ihnen natürlich ein Product Lifecycle Management (PLM)-System von großem Nutzen sein.
Daher hat TECHNIA untersucht, inwieweit PLM-Systeme und die Digitalisierung die Kreislaufwirtschaft unterstützen und die Entwicklung von Kreislaufprodukten erleichtern können.
Bereits heute helfen wir Unternehmen, diese Chancen zu erkennen und wahrzunehmen.
Dazu setzen wir auf die Macht der Daten, Innovationen durch digitale Zusammenarbeit, Simulation und digitale Zwillinge (digital twins). All dies geschieht in einer frühen Phase des Innovationszyklus, gestützt auf modernste PLM-Software.
PLM steuert den Produktlebenszyklus von der Idee bis zum Endprodukt. Alle Daten bezüglich Design, Komponenten/Teile und Materialien werden dort erfasst. Mithilfe der virtuellen kollaborativen PLM-Plattform können dann wichtige Produktentscheidungen getroffen werden.
Ihr gesamtes Unternehmen hat Zugriff auf eine „Single Source of Truth“. Durch diese einheitliche und transparente Datenquelle können sich Ihre Ideen einer Kreislaufwirtschaft -vom Zeichenbrett bis zur erfolgreichen Umsetzung – realisieren.
Die Kreislaufwirtschaft zielt darauf ab, Produkte und Materialien länger nutzen zu können. Sie stellt den Unternehmen einen wichtigen Mechanismus zur Verfügung, mit dem diese intelligentere Produkte entwickeln und herstellen können. Dabei sollen gleichzeitig der Lebensstandard beibehalten, der Abbau der endlichen Ressourcen reduziert und die Auswirkungen auf die Umwelt verringert werden.
Dass das gegenwärtige System weiterentwickelt werden muss, hat sich in den letzten Jahren deutlich gezeigt.
Doch in der aktuellen linearen Wirtschaft wird die Nachfrage nach Produkten, Nahrungsmitteln, Mobilität, Wohnraum und Baustoffen wohl weiter ansteigen. Dafür muss eine Lösung gefunden werden. Die Forscher gehen davon aus, dass bis 2030 weltweit doppelt so viele Menschen der Mittelschicht angehören werden. Die Zeit drängt also. Die Kreislaufwirtschaft setzt auf die Minimierung von Abfällen, indem dieser aus dem Produktlebenszyklus entfernt wird.
Alle in der Natur vorkommenden Gegenstände befinden sich in einem biologischen Kreislauf. Abfall ist also im Wesentlichen eine Erfindung des Menschen.
Gemeinsam können wir uns daran machen, Abfall zu eliminieren, indem wir auf Geschäftsmodelle setzen, die aus Wiederverwendung, einer verlängerten Lebensdauer, Wiederaufarbeitung und Recycling wirtschaftlichen Nutzen ziehen.
Bei jedem dieser Modelle werden Produkte und Materialien immer wieder in den Kreislauf zurückgeführt.
Unsere größten Wertschöpfungsketten erzeugen so viel Abfall, dass eine auch nur geringfügige Reduzierung große wirtschaftliche und ökologische Chancen bietet. So landen derzeit 80 % der EU-Verbrauchsgüter nach einem Nutzungszyklus auf der Mülldeponie. Verpackungen machen 40 % aller Kunststoffprodukte aus und bescheren der Weltwirtschaft einen jährlichen Verlust von etwa 100 Milliarden Dollar.
„Wir brauchen das Naturkapital auf, um Industriegüter herzustellen, und dann nutzen wir eben dieses teuer bezahlte Industriekapital viel zu wenig.”