Philippe Cerf, französische Botschaft

Wenn Philippe Cerf nicht gerade den Schweizer Kollegen eine Botschaft von den Behörden aus Paris übermittelt, dann findet er Bewunderung für den türkisblauen Thunersee oder die Aktivitäten auf dem Bundesplatz.

Artikel veröffentlicht im Info-Letter September 2021.

Philippe Cerf

Philippe Cerf...

… ist ein französischer Diplomat, geboren in Luxemburg.

... ist seit 2018 in Bern und fungiert als Gesandter, Stellvertreter und Vertreter des Botschafters. Bevor er nach Bern kam, war Philippe Cerf Berater der Botschafterin für das Klima im französischen Ministerium für Europa und auswärtige Angelegenheiten.

... hat eine grosse Leidenschaft für das Bergwandern, den Hallensport und geht kulturellen Aktivitäten wie Kino, Musik und Theater nach.

10 Fragen an Philippe Cerf

Wie sieht Ihr normaler Arbeitstag aus?

Es ist genau so wie bei meinem Freund und Kollegen Bill Longhurst (Porträt Juli 2021): Es gibt keinen typischen Tag. Bei meiner eigenen Arbeit geht es darum, Anfragen der Behörden in Paris zu beantworten oder bei den Kollegen im Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten vorstellig zu werden, um ihnen den französischen Standpunkt darzulegen, und die schweizerische Meinung einzuholen. Auch pflege und knüpfe ich Kontakte mit schweizerischen oder ausländischen Kollegen — häufig bei einem gemeinsamen Mittagessen.

Andererseits befasse ich mich aber auch oft mit Fragen der Personalverwaltung. Und vertrete ich den Botschafter, so nehme ich in seinem Namen an Veranstaltungen teil, wie etwa jüngst am 1. August am Empfang des Berner Stadtpräsidenten oder aber am internationalen Filmfestival von Locarno.

Auf welche Projekte freuen Sie sich im Moment besonders?

Auf die anstehenden Kulturprojekte in französisch-schweizerischer Zusammenarbeit.

Was hat Sie bei Ihrer Ankunft in Bern am meisten überrascht?

Dass der Arbeitstag oft schon um 18:00 Uhr endet und dass es am Abend kaum soziale Aktivitäten im beruflichen Rahmen gibt.

Was schätzen Sie an Bern?

Die Gebäude der Altstadt, die alten Häuser und religiösen Gebäude, die Plätze und Strassen, die Ufer der Aare.

Gibt es etwas, das Sie an Bern ändern würden?

Die Öffnungszeiten der Restaurants könnten etwas flexibler gestaltet werden und an den Sonntagen könnte etwas mehr los sein, wie dies auch schon meine philippinische Kollegin (Porträt April 2021) erwähnte. Aber irgendwie gehört das auch zum Charme von Bern.

Erzählen Sie uns bitte von Ihrem Lieblingsort in Bern.

Das Aareufer zwischen Bern und Muri, eine Strecke, die ich am Wochenende gerne zu Fuss gehe. Ich laufe entweder von mir aus los oder gehe die Strecke nach Hause. Ich mag auch das Mattequartier, wo sich mein Lieblingsrestaurant befindet, und natürlich den Bärenplatz, die Lunge der Stadt, wenn nicht sogar des Landes. Immerhin befinden sich dort die eidgenössischen Institutionen.

Wie würden Sie das «Berner Lebensgefühl» beschreiben?

Als eine Ode an die Ruhe und Entspanntheit. Letztlich: die Weigerung, sich aufzuregen.

Wissen Sie bereits, was Sie vermissen werden, wenn Sie Bern verlassen?

Die Berge, das ganze Berner Oberland und besonders die Jungfrau und das Stockhorn, aber auch das majestätische Matterhorn. Auch den wunderschönen und nahe an Bern gelegenen Thunersee werde ich vermissen. Er hat so viel zu bieten und ich habe an seinem Ufer ein wunderbares Hotel gefunden, wo wir sehr oft Gast sein durften.

Was steht auf Ihrer To-Do-Liste, bevor Sie weiterziehen?

Mit dem Glacier-Express und dem Bernina-Express fahren…

Kennen Sie einige Wörter auf Schweizerdeutsch und wenn ja, welches ist Ihr Lieblingswort?

„Guutsooo?“ … Nicht ich benutze es, sondern die Kellnerinnen im Restaurant, meist mit einem italienischen oder Balkan-Akzent, um mich zu fragen, ob mir das Essen geschmeckt hat.

Von wem möchten Sie als nächstes etwas erfahren?

Doris Frick, Botschafterin von Liechtenstein

(Anmerkung der Redaktion: Das Porträt von Botschafterin Frick wird später im Jahr veröffentlicht. Der Februar Info-Letter 2022 porträtiert Rim El Memmi).